Bundestierschutzbeauftragte und Tierschutzbund-Präsident besuchen das Tierheim Oldenburg
Der Deutsche Tierschutzbund hat heute bei einem Termin mit Silvia Breher aufgezeigt, wie bedrohlich die aktuelle Lage der Tierheime und tierheimähnlicher Einrichtungen ist. Die Bundestierschutzbeauftragte besuchte gemeinsam mit dem Präsidenten des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, das Tierheim Oldenburg, das exemplarisch für viele Einrichtungen in Deutschland steht, die dringend auf Unterstützung angewiesen sind, um ihre wichtige Arbeit für Tiere in Not fortsetzen zu können.
„Es ist erfreulich, dass die Bundestierschutzbeauftragte sich vor Ort über die bedeutende Tierschutzarbeit sowie die Sorgen und Herausforderungen der Tierheime und der tierheimähnlichen Einrichtungen informiert. Viele Einrichtungen stehen angesichts der gestiegenen Kosten und der hohen Zahl zu betreuender Tiere seit Jahren mit dem Rücken zur Wand. Es ist fraglich, wie lange sie weiter für Tiere in Not einstehen können und es ist ein Skandal, dass sie trotz zahlreicher Zusagen bis heute bei finanziellen Hilfspaketen des Bundes und bei der Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen zur Unterstützung des praktischen Tierschutzes leer ausgehen“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.
„Ehrenamtliche Helfer und Mitarbeitende leisten in Tierheimen Tag für Tag großartige und unverzichtbare Arbeit. Sie kümmern sich mit viel Engagement und Liebe um unzählige Tiere und machen deren Leben so ein Stück besser. Dafür danke ich ihnen von Herzen. Ich weiß, dass viele Tierheime in Deutschland schon seit Jahren an der Grenze ihrer Belastbarkeit sind. Daher ist es mir wichtig, unsere praktischen Tierschützer vor Ort zu unterstützen, wo ich es kann", so Bundestierschutzbeauftragte Silvia Breher.
Während es an finanziellen Mitteln für Neu- und Umbauten, den Ausbau von Kranken- und Quarantänestationen sowie Personal fehlt, reißt in den Tierheimen und den tierheimähnlichen Einrichtungen der „Nachschub“ an Tieren nicht ab und bringt die diese an ihre Kapazitätsgrenzen. Meist handelt es sich um Tiere, die unüberlegt angeschafft wurden und aus Überforderung oder Kostengründen abgegeben werden, oder um behördlich beschlagnahmte Tiere. Die im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD versprochene Unterstützung der Tierheime bei Investitionen ist bis heute nicht in Sicht: Im nächsten Bundeshaushalt sind die Mittel bisher nicht eingeplant. Zwar seien für die Betreuung von Fundtieren und sichergestellten Tieren die Kommunen in der finanziellen Pflicht, die Bundesregierung müsse aber mit Blick auf das Staatsziel Tierschutz und die sich zuspitzende Lage aktiv werden, so der Deutsche Tierschutzbund. Neben den dringend benötigten Geldern könnte die Bundesregierung dafür sorgen, dass weniger Tiere in den Tierheimen und tierheimähnlichen Einrichtungen landen: etwa durch ein Verbot des Onlinehandels mit Tieren, eine bundesweite Kastrationspflicht für Katzen mit Freigang sowie einen verpflichtenden Sachkundenachweis vor der Anschaffung eines Tieres und eine Kennzeichnungs- und Registrierpflicht für Hunde und Katzen. Eine Positivliste, mit der klargestellt wird, welches Tier in privater Hand gehalten werden darf, würde zudem den Tierschutz stärken.